
Im Jahr 2025 tritt eine besonders raffinierte Variante des Phishing in den Vordergrund, die sogenannte Quishing-Masche. Dabei senden Betrüger Pakete mit gefälschten Absenderangaben an die Opfer. Diese enthalten QR-Codes, deren Scannen die Zielpersonen auf manipulierte Webseiten führt, oft zur Eingabe sensibler Zugangsdaten oder der Installation von Schadsoftware. Das FBI warnt vor einem Anstieg dieses Vorgehens, das sich inzwischen auch in Deutschland auszubreiten droht (Quelle: All About Security).
Diese Masche ergänzt das klassische „Brushing“, bei dem Opfer unbestellte Waren erhalten und damit Vertrauen wecken, um Folgeaktionen der Opfer auszunutzen. Quishing nutzt die technische Neuartigkeit von QR-Codes gezielt aus, da viele Personen deren Risiken unterschätzen. Für Unternehmen und Verbraucher gilt: QR-Codes aus unbekannten Quellen grundsätzlich skeptisch betrachten und nicht unüberlegt scannen.
Künstliche Intelligenz führt 2025 zu einem Quantensprung bei der Verbreitung von Betrug. Besonders problematisch ist der Einsatz sogenannter Deepfakes. Kriminelle erstellen täuschend echte Audio- und Videoaufnahmen, um z. B. Führungskräfte zu täuschen oder Identitätsprüfungen in digitalen Prozessen zu umgehen. Laut Veriff sind 2025 etwa 5 % aller fehlgeschlagenen Identitätsprüfungen auf Deepfake-Betrug zurückzuführen (Quelle: Veriff).
Neben Deepfakes werden KI-unterstützte Chatbots eingesetzt, die sich in Online-Kommunikationen einschleusen und glaubwürdige Phishing-Nachrichten generieren. Diese automatisierten Angriffe sind schneller, skalierbarer und schwerer zu erkennen als bisherige Methoden.
Handlungsorientierte Sicherheitsstrategien müssen sich daher zunehmend auf technische Lösungen wie KI-basierte Erkennungssysteme stützen und gleichzeitig Awareness-Maßnahmen verstärken.
Mit dem Wachstum digitaler Vermögenswerte und Blockchain-Technologien gehen neue Betrugsformen einher. 2025 überraschen vor allem komplexe Krypto-Scams, bei denen Angreifer etwa Fake-Token, gefälschte Wallet-Apps oder betrügerische Initial Coin Offerings (ICOs) verwenden. Die Anbieter von Analyse- und Sicherheitstools, wie Blockpit, verzeichnen eine steigende Zahl professionell gestalteter Betrugsversuche, die speziell auf unerfahrene Anleger abzielen (Quelle: Blockpit).
Darüber hinaus kursieren ausgeklügelte Social-Engineering-Attacken in Krypto-Communities. Das Potenzial finanzieller Verluste ist immens, weshalb neben technischer Absicherung vor allem Aufklärung und vorsichtige Investitionsstrategien essenziell sind.
Der SIM-Swap-Betrug stellt eine besonders gefährliche Form der Identitätsübernahme dar. Täter bringen Mobilfunkanbieter dazu, die Telefonnummer eines Opfers auf eine fremde SIM-Karte umzuschreiben. Kontrollverlust über das Mobiltelefon ermöglicht dann Zugang zu Bankkonten, E-Mail-Konten oder anderen sensiblen Diensten.
Zwischen 2023 und 2024 ist in Großbritannien ein Anstieg von über 1.000 % verzeichnet worden, was die Dringlichkeit unterstreicht (Quelle: Keepnet Labs). Die Täter nutzen die Möglichkeit, Zwei-Faktor-Authentifizierungen zu umgehen und so unbemerkt Transaktionen durchzuführen.
Empfehlungen umfassen die Sicherung von Mobilfunkkonten mit starken Passwörtern, die Nutzung von Authenticator-Apps statt SMS-Codes sowie regelmäßige Kontrollen von Mobilfunkanbieterkonten.
Im Bereich persönlicher Betrugsdelikte zeigt sich ein Anstieg bei sogenannten Romance Scams. Kriminelle bauen über längere Zeit emotionale Beziehungen zu Opferpersonen auf und fordern anschließend Geld oder Zugriff auf finanzielle Ressourcen. Die Pandemie und verstärkte Online-Dating-Aktivität haben diese Masche begünstigt.
2025 verstärken KI-Technologien diesen Betrug, indem Bots glaubwürdige Identitäten simulieren, teilweise mit Deepfake-Profilbildern und automatisiertem Nachrichtenaustausch (Quelle: Wymoo).
Personen sollten besonders bei frühen Bitten um finanzielle Unterstützung vorsichtig sein und niemals unüberprüft Gelder überweisen.
Die Verfügbarkeit von Instant-Payment-Systemen bringt eine weitere Herausforderung mit sich: Betrüger nutzen die schnelle Abwicklung von Zahlungen, um Geld innerhalb von Sekunden abzuleiten. Solche Transaktionen lassen wenig Zeit für Stornierungen oder Verdachtsmeldungen.
Die Deutsche Kreditwirtschaft und Beratungsunternehmen verzeichnen einen wachsenden Anteil dieser Betrugsfälle im Real-Time Payment-Bereich (Quelle: Cognizant).
Banken und Dienstleister sind daher aufgefordert, Echtzeit-Überwachungssysteme zu implementieren und Kunden über Risiken sowie Verhaltensregeln aufzuklären.
Eine weniger bekannte, aber schädliche Betrugsmasche im E-Commerce ist das sogenannte Brushing. Kriminelle versenden unbestellte Waren an Konsumenten, um anschließend falsche Bewertungen zu generieren und so Produkteinträge im Wettbewerb zu manipulieren.
Amazon-Kunden berichten 2025 zunehmend über unerwartete Lieferungen, die als Teil solcher Aktionen dienen (Quelle: t3n). Diese Masche untergräbt das Vertrauen der Verbraucher und kann Händler schädigen.
Verbraucher sollten unerwartete Pakete melden und keine Rücksendungen initiieren, um sich nicht unbewusst an illegalen Geschäften beteiligen.
Cyberkriminelle setzen verstärkt auf mobile Fake-Apps, die vermeintlich legitime Anwendungen imitieren. Nutzer werden durch Phishing oder manipulierte App-Stores zum Download verleitet. Diese Apps stehlen oft Zugangsdaten, stehen in Verbindung mit Ransomware oder dienen zur Überwachung.
Eine aktuelle Kampagne in Asien zeigt die hohe Schadenswirkung und verdeutlicht den globalen Charakter der Bedrohung (Quelle: The Hacker News).
Nutzende sollten Apps nur aus offiziellen Stores beziehen, Berechtigungen kritisch prüfen und mobile Sicherheitssoftware verwenden.
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Die aktuellen Betrugsmaschen 2025 zeichnen sich durch technische Raffinesse und psychologische Manipulation aus. Angriffe erfolgen zunehmend digital, automatisiert und in Echtzeit. Für Unternehmen und Privatpersonen ist es daher unumgänglich, sich beständig zu informieren, Schutzmechanismen technisch zu verstärken und soziales Verhalten kritisch zu hinterfragen.
Nur durch eine Kombination aus technischem Schutz, kontinuierlicher Sensibilisierung und einem kritischen Umgang mit digitalen Identitäten lässt sich der wachsenden Betrugsgefahr effektiv begegnen.
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